2-3. Juni 2016 | Universität Hamburg
Die Europäische Union (EU) gilt als weltweit erfolgreichstes und einflussreichstes Projekt regionaler Integration. Nie zuvor in ihrer Geschichte war die EU jedoch mit einer solchen Vielzahl an konfliktreichen Herausforderungen, wie etwa der Finanzkrise, Migration, nationalistische und separatistische Bewegungen oder terroristische Bedrohungen, konfrontiert. Der Ernst der Lage hat einen Punkt erreicht, an dem sogar führende Europäer ein Auseinanderbrechen der EU für möglich halten. In diesen Zeiten der Krise offenbart die EU Schwierigkeiten, die über die altbekannten Konstruktionsfehler und die mangelnden Problemlösungskapazitäten hinaus gehen: eine Krise der Solidarität. Diese Krise ist zum entscheidenden Test für das Integrationsprojekt selbst geworden, da Solidarität unter den Mitgliedsländern ein zentraler Wert der EU und das Herzstück des Integrationsprozesses darstellt. Mit anderen Worten, die EU befindet sich in einer Situation, in der sie nicht nur tiefgreifenden politischen, ökonomischen, rechtlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen gegenüber steht. Sie muss außerdem beweisen, dass sie mehr als nur die Summe ihrer Interessen ist.
Vor diesem Hintergrund der derzeitigen Krise behandelt die Konferenz das Konzept der Solidarität als einen der zentralen Werte der EU in seiner praktischen Bedeutung: sie thematisiert die Rolle von Solidarität im Integrationsprozess, beleuchtet die Risiken fehlender Solidarität und diskutiert verschiedene Lösungen für die drängendsten Probleme dieses Feldes. Die Konferenz will dabei (a.) die wichtigsten Herausforderungen, denen sich die EU gegenübersieht im Hinblick auf Solidarität als eines seiner zentralen Werte aus interdisziplinärer Perspektive betrachten (politikwissenschaftlich, rechtlich, soziologisch, philosophisch und wirtschaftlich), (b.) die Konsequenzen der EU Solidaritätskrise für den Integrationsprozess analysieren und (c.) neue Perspektiven auf das Potential und die Zukunftsaussichten der EU entwickeln, um diesen Problemen zu begegnen.
Konferenzsprache ist Englisch. Mehr Informationen unter: www.uni-hamburg.de/eusc2016