DIE ALTEN GRIECHEN UND WIR
Das Europa-Kolleg Hamburg führt derzeit eine kulturwissenschaftliche Vortragsreihe durch, in der die vielfältigen Verbindungen unserer Epoche mit der Antike und insbesondere der frühen griechischen Kultur thematisiert werden.
Unter Einbeziehung heutiger Fragestellungen und Forschungsansätze soll damit ein Diskurs wieder aufgenommen werden, der seit dem Ende des 18. Jahrhunderts in eine Diskussion um Phänomene der Differenz und der Identität einmündete. Dieser Diskurs ist mit unterschiedlichen nationalen Verzweigungen weitergeführt worden und hat von der Ästetik bis zur Politik zu unterschiedlichen Diskussionssegmenten geführt, die sich unter dem Aspekt der Kulturwissenschaft möglicherweise wieder zusammenfügen lassen.
Zugleich soll an Bruno Snell angeknüpft werden, den mehrfahren Rektor der Universität Hamburg und Gründer des Europa-Kollegs, und jene legendäre Vortragsreihe, die er 1943 wenige Wochen nach den verheerenden Bombenangriffen im halb zerstörten Hamburg durchführte. Mit der Hinwendung zu einer als Geistesgeschichte verstandenen Rezeptionsgeschichte wollte er in Zeiten der Hilterdiktatur – aber auch nach 1945 – auf liberale und demokratische Elemente im europäischen Antike-Diskurs hinweisen und aufklärerischen Impulsen Einfluss verschaffen.
Vorträge im Januar 2011 (Flyer, pdf)
Vortrag am 25. Mai 2011 „Oskar Kokoschka – Die Antike als Maßstab Europas“ (Flyer, pdf)