Am Dienstag, den 5. September 2017 veranstaltete das Europa-Kolleg Hamburg in Kooperation mit dem Bundesverband Deutscher Volks- und Betriebswirte im Warburg-Haus die Podiumsdiskussion Trumponomics – Auswirkungen auf Globalisierung, Klima und Umwelt.

Nach kurzer Begrüßung durch Dr. Konrad Lammers, Forschungsdirektor des Institute for European Integration am Europa-Kolleg Hamburg, hieß Dr. Jürgen Monzel, Vorsitzender der Bezirksgruppe Hamburg/Schleswig Holstein das zahlreich erschiene Publikum im Namen des bdvb willkommen. Auf unserem Podium haben mit Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Ko-Präsident des Club of Rome, und Prof. Dr. Felix R. FitzRoy, University of St. Andrews, zwei ehemalige Kollegiaten des Europa-Kolleg Hamburgs die globalen Auswirkungen einer vornehmlich auf nationalen Eigennutz ausgerichteten Wirtschaftspolitik der Regierung von Donald Trump diskutiert.

Von Weizsäcker betonte dabei die verheerenden Auswirkungen der auf die Nutzung fossiler Brennstoffe ausgerichteten Politik der aktuellen amerikanischen Bundesregierung. Dabei wies er auf einen Zusammenhang zu den ganz erheblichen Buchwerten amerikanischer Unternehmen in fossilen Brennstoffen hin, er geht von ca. 10 Trillionen USD aus. Tatsächlich sei dies auch die Triebfeder für Trumps Politik, nicht etwa die Bergarbeiter in West Virginia. Auch die Aufkündigung des Pariser Klimaabkommens sei so zu begründen und stelle einen erheblichen Rückschritt für die internationalen Bemühungen um eine Begrenzung der Erderwärmung dar.

FitzRoy hingegen sieht das Pariser Klimaabkommen ohnehin als reine Symbolpolitik und stufte Trumps Einfluss auf die globale Erwärmung insgesamt als eher geringer ein. Andere Länder, auch Deutschland, wären schließlich auch nur auf dem Papier Vorreiter der erneuerbaren Energien, würden tatsächlich jedoch immer noch massiv Braunkohle in ineffizienten Kraftwerken verbrennen. Er fordert einen „Green New Deal“, der massive staatliche Investitionen in Effizienzsteigerung, etwa im Gebäudebereich und auch in erneuerbare Energien und neue Technologien vorsieht und gleichzeitig Wachstum und Jobs schaffen würde.

Prof. Dr. Markus Kotzur, der die Diskussion geleitet hatte, gab im Anschluss dem Publikum Gelegenheit, das Wort an die beiden Gesprächsteilnehmer zu richten. Hieraus ergaben sich weitere spannende Fragen und auch manche Kritik, sodass auch beim anschließenden Stehempfang für ausreichend Gesprächsstoff gesorgt war.