Vor einem Jahr hat Russlands Machthaber Wladimir Putin den Überfall auf die Ukraine angeordnet und einen Angriffskrieg begonnen, der – um einen Formulierung von Bundeskanzler Olaf Scholz aufzugreifen – eine „Zeitenwende“ nicht nur die Bunderepublik Deutschland und Europa bedeutet. Russlands eklatanter Bruch des Völkerrechts erschüttert die internationale Ordnung ebenso wie die europäische Sicherheitsarchitektur. Die Russische Föderation, ein ständiges Mitglied des UN-Sicherheitsrates, schenkt dem Gewaltverbot aus Art. 2 Nr. 4 der UN-Charta leine Beachtung mehr, das Vertrauen in internationale Verträge erodiert, die Schlussakte von Helsinki wird zur Makulatur.
Ein Frieden für die Ukraine liegt noch in weiter Ferne. Belastbare Grundlagen für einen Verhandlungslösung gibt es, wie IFSH-Direktorin Prof. Dr. Ursula Schröder betont, derzeit noch nicht. Es wird entscheidend darauf ankommen, die internationale Unterstützung mit langem Atem und in großer Geschlossenheit aufrechtzuerhalten. Hier stehen die Europäische Union und ihre Mitgliedstaaten, hier stehen Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft in gemeinsamer Verantwortung. Am 24. 02. 2023, dem Jahrestag des Kriegsbeginns, gilt es aber auch aller seiner Opfer zu gedenken. Sie mahnen uns alle zu besonnenem, aber nicht minder entschlossenem Eintreten für Frieden und Freiheit in Sicherheit.