„Krisenbewältigung als Integrationsmotor – Passt das Narrativ auf die Handlungsmuster der EU in der Corona-Krise?“

Anlässlich des ursprünglich vorgesehen Austragungszeitpunkts der ersten Präsenzveranstaltung des Hamburg-Vigoni Forums hat am 15.09.2020 eine digitale Eröffnungsdiskussion unter Beteiligung aller bisher bestätigten Speaker stattgefunden. Die Teilnehmenden haben sich aus unterschiedlicher Perspektive dem europäischen Umgang mit der Corona-Krise und möglichen Bezugspunkten zu zwei der thematischen Schwerpunkte des Forums – Souveränität und Identität – genähert. Den Ausgangspunkt der Diskussion bildete dabei die Fragestellung: „Krisenbewältigung als Integrationsmotor – Passt das Narrativ auf die Handlungsmuster der EU in der Corona-Krise?“. In der fruchtvollen und instruktiven Diskussion konnte erfolgreich der Grundstein für eine weitere Erörterung der Themenkomplexe Souveränität und Identität gelegt werden, die im nächsten Februar in Präsenz in der Villa Vigoni fortgeführt werden soll.

Der interdisziplinär besetzte Kreis der Speaker fügte sich zusammen aus

– Prof. Dr. phil. habil. Michael Gehler sowie Prof. Dr. em. Hartmut Kaelble aus dem Bereich Geschichtswissenschaften,

– Prof. Dr. Christian Calliess, LL.M. Eur und Prof. Dr. Kirsten Schmalenbach aus dem Bereich Rechtswissenschaften sowie

– Prof. Dr. Eva Heidbreder aus dem Bereich Politikwissenschaften.

Komplettiert wurde das Symposium durch die InitiatorInnen der Konferenzreihe aus Hamburg und Italien. Die Moderation der Veranstaltung übernahm Prof. Dr. Markus Kotzur , LL.M. (Duke Univ.).

Die Eingangsstatements der fünf Speaker wurden aufgezeichnet und können auf dem Youtube-Kanal des Europa-Kollegs abgerufen werden.

Prof. Dr. Kirsten Schmalenbach untersucht in ihrem Beitrag den Begriff der „Identität“ in den Verträgen der Europäischen Union.

Das Hamburg-Vigoni Forum will Forschung und Politik auf innovative Weise miteinander ins Gespräch bringen. Dabei geht es weniger um tagespolitische Detailfragen als vielmehr ein integrationspolitisches Gesamtkonzept: „Raum – Souveränität – Identität“, die zwar geläufigen, aber in ihrer Relevanz für konkrete europapolitische Zukunftskonzepte noch nicht hinreichend hinterfragten Narrative von Integration und Desintegration. Wissenschaftlich reflektiert und theoretisch informiert sollen der Politik Deutungsangebote gemacht werden, um Europa in seinem Woher und Wohin zu erklären, für die Bürgerinnen und Bürger besser (be-)greifbar und in ihrer Alltagswirklichkeit erlebbar zu machen.

Hierzu haben sich die Universität Hamburg im Rahmen ihrer Europastrategie als Exzellenzuniversität, das Europa-Kolleg Hamburg, das Institut für Friedensforschung und Sicherheitspolitik und die Villa Vigoni zusammengeschlossen, um unter Beteiligung führender WissenschaftlerInnen einen konstruktiven europapolitischen Diskurs anzuregen.